How to Hitchhike

Der Ausgangspunkt

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Ein guter Ausgangspunkt ist einer, an dem es sehr wahrscheinlich ist, dass dich jemand mitnimmt, mit dem du auch fahren willst. Der erste Schritt, um einen solchen Ort zu finden, ist dir anzuschauen, auf welchen Straßen der meiste Verkehr in die richtige Richtung fließt. Meistens ist das die Hauptverkehrsader, die zum nächsten Ziel auf deiner Route führt.

Leider sind viele Hauptverkehrsstraßen sehr stark und schnell befahren, sodass es meistens nicht sicher ist, dort zu warten oder anzuhalten. Wenn das der Fall ist, suche nach kleineren Straßen, die zur Hauptverkehrsader führen. Du solltest auf der Seite der Stadt starten, die deinem Ziel zugewandt ist. Such dir die nächste kleinere Straße aus und wandere hin (oder nimm den Bus).

Wenn du an der Straße angekommen bist, die du dir ausgesucht hast, geh einfach am Rand entlang, in der Richtung, in die du mitgenommen werden willst. Dein Ausgangspunkt sollte die folgenden Kriterien erfüllen:

Du solltest aus den Autos gut zu sehen sein

Die meisten Autofahrer*innen werden eine ganze Reihe von Überlegungen anstellen, bevor sie sich entscheiden, dich mitzunehmen. Diese sind sicher von Person zu Person verschieden, aber ein paar Beispiele wären: Hätte ich gerne Gesellschaft? Fahre ich durch eine Gegend, in der ich mich mit jemand fremdem sicher fühle? Ist genug Platz im Auto? Vor allem müssen sie dich einschätzen. Werde ich mich mit ihm oder ihr im Auto wohlfühlen?

Es ist wichtig, dass sie eine Chance haben, sich diese Dinge zu überlegen, bevor sie entscheiden, ob sie anhalten. Du solltest also versuchen, ihnen zwischen dem Zeitpunkt, zu dem sie dich sehen und dem, zu dem sie anhalten müssten, um dich mitzunehmen, möglichst viel Zeit zu geben. Die meisten normalen Menschen lassen eher keine Fremden zu sich ins Auto, wenn sie nicht Zeit gehabt haben, sie vorher einzuschätzen. Je weniger Zeit sie also dazu haben, desto weniger „normal“ werden wohl die Menschen sein, die dich mitnehmen. Je mehr Zeit sie zum Überlegen haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie dich mitnehmen, und desto wahrscheinlicher ist es auch, dass du gerne mitfährst.

Ein Gegenargument ist, dass, wenn du ihnen zu viel Zeit gibst, die Autofahrer*innen Zeit haben, sich auszureden, dass sie dich mitnehmen wollen. Das könnte stimmen, aber die größere Sicherheit, die damit einhergeht, ihnen genug Zeit zu geben, ist das meiner Meinung nach wert.

Versuche, einen Ausgangspunkt zu finden, der an einem geraden Streckenabschnitt liegt. Trampe nie direkt hinter einer Kurve, und (natürlich) nicht im Dunkeln.

Fahrzeuge sollten sicher anhalten können

Es spielt keine Rolle, wie gerne jemand dich mitnehmen möchte, wenn sie oder er nicht sicher anhalten kann. Das bedeutet, dass du deinen Ausgangspunkt so wählen musst, dass man dort leicht anhalten kann, ohne den Verkehr zu behindern.

Anhaltebuchten und einfache Parkplätze an der Straße sind ideale Orte zum Trampen, aber in manchen Ländern gibt es sie nicht oder nur selten. Für die meisten Menschen ist es in Ordnung, auf ruhigen Strecken in Seitenstraßen anzuhalten, aber du wirst jedes Mal, wenn jemand einfach nur abbiegt, hoffen, dass du mitgenommen wirst. Auch Bushaltestellen sind gut geeignet, du musst natürlich deutlich machen, dass du dort nicht auf den Bus wartest. Es ist auch möglich, dort zu trampen, wo Autos in regelmäßigen Abständen anhalten müssen, zum Beispiel an Kreuzungen oder Kreiseln, aber du wirst dort viele potentielle Mitfahrgelegenheiten verpassen, weil die Fahrer*innen den Verkehr nicht behindern möchten.

Bringe weder dich selbst, noch andere in Gefahr

Letztendlich solltest du einfach bedenken, dass du zu Fuß auf Straßen unterwegs bist, auf denen normalerweise nur Fahrzeuge fahren. Du musst die Aufmerksamkeit der Fahrer*innen auf dich ziehen, aber das sollte nicht auf Kosten deiner Sicherheit geschehen, oder der Sicherheit der Insassen der Fahrzeuge. Wenn du den Verkehr behinderst, wirst du mindestens den Ärger der Beteiligten auf dich ziehen und weniger Spaß beim Trampen haben.

Je schneller der Verkehr fließt, desto weiter solltest du davon Abstand halten. Lege deine Sachen weit genug vom Straßenrand entfernt, und auch nicht irgendwohin, wo sie einem Fahrzeug im Weg sein könnten, das anhält, um dich mitzunehmen. Versuche, keine Straßenschilder zu verdecken. Wenn eine Straße sehr schmal ist und am Rand nicht genug Platz ist, trampe lieber woanders.

Laufe immer auf der Seite der Straße, auf der du den dir entgegenkommenden Verkehr anschaust. Benutze den Gehsteig, wenn es einen gibt, wenn ihr zu mehreren seid, lauft hintereinander. Laufe nie in der Kurveninnenseite! Überquere immer vorher die Straße und wechsele danach wieder zurück, damit die Autofahrer*innen die Chance haben, dich zu sehen (und auszuweichen). Schau immer in beide Richtungen und warte auf eine Lücke, bevor du eine Straße überquerst. Laufe nie vor Autos, und, vor allem bei schlechtem Wetter, trage etwas Helles oder Reflektoren, damit du besser gesehen wirst.

Schlechte Spots

Wenn du einen Spot gefunden hast, wo du gut gesehen wirst, viel Platz zum Anhalten ist und du den Verkehr nicht behinderst, dann hast du einen guten Ausgangspunkt zum Trampen gefunden. Du wirst natürlich nicht immer Spots finden, die all diese Kriterien komplett erfüllen, aber das muss auch gar nicht sein. Man kann an den ungünstigsten Stellen mitgenommen werden – man wartet nur in der Regel länger.

Man muss natürlich bedenken, dass es aufs selbe hinausläuft, wenn man eine Stunde lang einen guten Spot sucht und dann zwanzig Minuten wartet, wie wenn man zwanzig Minuten braucht um einen „schlechten“ Spot zu finden und in einer Stunde mitgenommen wird. Nur dass man nach einer Stunde Wandern müder ist und schlechter riecht als nach einer Stunde Warten.

Meine übliche Strategie ist, am ersten möglichen Ausgangspunkt anzufangen, auch wenn er nicht besonders toll ist. Manchmal nehmen mich Fahrer*innen, die sich auskennen, zu einer Stelle mit, an der ich leichter eine Mitfahrgelegenheit bekomme. Wenn ich länger als 30-45 Minuten warte und kein Auto anhält, suche ich 30-45 Minuten nach einem neuen Spot. So ist das Warten und das Wandern relativ ausgeglichen, und weder das eine noch das andere wird langweilig.

Wenn ich länger als eine Stunde gewartet habe, und es zwar Autos gab, die angehalten haben, ich die Mitfahrgelegenheit nur nicht angenommen habe, nehme ich normalerweise einfach die nächste – auch wenn sie mich nicht viel weiterbringt. So kann ich wenigstens meinen nächsten Spot von einem bequemen Beifahrersitz aus aussuchen.

Beispiele für gute Ausgangspunkte:

  • Haltebuchten, Parkplätze, T-Kreuzungen mit ruhigen Straßen
  • Auf dem Randstreifen einer ruhigen oder langsam befahrenen Straße
  • Bushaltestellen, LKW-Parkplätze, Raststätten, Tankstellenausfahrten
  • Kreisel und Kreuzungen

Beispiele für schlechte Ausgangspunkte:

  • Auf dem Randstreifen einer viel- und schnellbefahrenen Straße
  • Autobahnauf- oder -ausfahrten
  • Hinter einer Kurve
  • Mehrspurige Straßen
  • In oder kurz vor einer Stadt

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Written by
Chris Drifte
Chris Drifte
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Translated by
Lena Kraus
Lena Kraus
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Lena is a writer, editor, and literary translator with connections to Germany, Cornwall and Norway. She lives by the North Sea in Scotland, where she is working on her first novel. She is the founder and Editor-in-Chief of Hillfire Press and the Managing Director of The Selkie. Her writing has been published in Riptide Journal, From Arthur’s Seat and in the Together Anthology. When she is not at her desk, she can usually be found paddling to the Bass Rock and back.